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Realitätsgetreu!

Das Computerspiele immer realistischer werden ist nicht neu. Bisher bezog sich diese Einschätzung aber eher auf die optischen Qualitäten, je weniger die Bildschirmdarstellungen von realen Photo- oder Videosequenzen unterscheidbar waren, umso brillianter die Bewertung. Das Ähnliches auch für die in den Spielen erzählten Geschichten angestrebt wird, gilt nur in Einzelfällen. Es ist ja einer der Pluspunkte der Spiele, dass sie sich fantastische Welten und Charaktere erschaffen können, für die auch die realen Gesetze der Physik nicht zwangsläufig gelten. "Death Stranding", ein relativ neues Spiel von Hideo Kujima schafft aber eine völlig neue Dimension von Realitätsnähe. Dass das Spiel voll auf Kooperation und somit einen Multiusermodus setzt, folgt einem aktuellen Trend. Einzigartig ist jedoch das auf Zustimmung/Klicks fokussierte Anreizsystem, dass seinen Ursprung offensichtlich in den sozialen Netzwerken hat. Wie auf den Plattformen, braucht der Spieler offenbar Klicks zur Steigerung seiner Wertschätzung und seiner Möglichkeiten. Ein Trend, der sich in der Realität (der Realität der sozialen Netzwerke wohlgemerkt) nicht als wirklich hilfreich/wertvoll erwiesen hat. Die Übernahme dieses Mechanismus der realen Welt in die Gaming-Welt hätte ich uns gerne erspart. Mehr unter

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