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Schulbetrieb!

Stellen Sie sich doch einfach einmal vor, sie hätten einen Betrieb, der Investitionsgüter herstellt. Sie wollen gute Qualität, zu einem anständigen Preis produzieren, weil sie ein anständiger Unternehmer sind. So viel zum Thema Idealismus. Nun zur Realität. Leider haben sie nicht das Personal, welches sie bräuchten. Sie haben zwar Personal, aber nicht die für die anstehenden Aufgaben notwendigen Fachkräfte, sondern Mitarbeiter, die zwar gut ausgebildet sind, aber häufig nicht mit Aufgaben betraut werden können, für die sie ausgebildet sind. Natürlich haben sie auch quantitativ zu wenige Mitarbeiter, können dies aber teilweise durch extensive Mehrarbeit kompensieren. Werkzeuge und Maschinen fehlen Ihnen übriges auch, die wenigen, die Sie haben sind teils veraltet, teils unbrauchbar, weil schlecht gewartet. Leider ist auch das Material (der Begriff "Material" tat mir weh, Sie werden später verstehen warum), welches Sie weiterverarbeiten, welches Sie veredeln sollen, nicht in dem Zustand, in dem Sie es eigentlich bräuchten. Viele Ihrer Lieferanten sind offenbar der Ansicht, dass Verarbeitungsschritte zu denen die Lieferanten keine Zeit oder Lust haben, durch Sie nachgeholt werden sollten. Was wäre Ihr Betrieb, wenn er unter diesen Rahmenbedingungen arbeiten müsste? Schnell bankrott. Aber das sind genau die Bedingungen, die für viele unserer Schulen zutreffen. Können wir da noch behaupten, Ausbildung ist für unser Land eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft? Kaum, wenn man den Lehrkräften zuhört, die im nachfolgend verlinkten Artikel über ihren Alltag berichten.

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