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(Zu) viel zu wenig!

Gewalt in Video- und Computerspielen ist ein Thema, seit es dieses Genre gibt. Und wegen der verbesserten technischen Möglichkeiten und des verzweifelten Kampfes der Entwickler gegen den Gewöhnungsprozess werden die Darstellungen von Gewalt in den Spielen immer exzessiver. Körper werden zerfetzt, Einzelteile und Innereien immer plastischer dargestellt, Blut wird immer liquider. Und neben der Erkenntnis, wo die Schwachstellen der Gegner sind, bekommt der Spieler auch noch eine Auffrischung seiner anatomischen Kenntnisse. Also was soll´s? Die Macher verteidigen dies als künstlerischen Entwicklungsprozess, auch in der Malerei und Literatur wurden die Grenzen der Darstellung nach und nach in immer extremere Formen verschoben. Und sie verteidigen sich damit, dass die meisten Studien über Computerspiele zu dem Ergebnis kamen, dass diese nicht zwingend Gewalt fördernd sind. Aber ist auch untersucht worden, ob die Spiele zu einer erhöhten Toleranz von Gewalt führen? Ob die Spieler auf beobachtete Gewalt in der realen Welt nicht gleichgültiger oder wie es heute heißt cooler reagieren? In den Spielen wird Gewalt zum notwendigen Mittel zum Erfolg. Doch wie beeinflusst diese Methodik unseren Blick auf die reale Welt? Um diese Frage kümmert man sich viel zu wenig! Mehr

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