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Der Fall konfrontiert Hauptkommissar Strecker mit einem ihm völlig unbekannten soziologischen Phänomen. Der Jugend. Doch auch neue technologische Herausforderungen warten auf ihn, führen ihn in das Darknet und das Reich der Onlinespiele.

Inhalt

Sein Geschäftsmodell ist innovativ und neu, die Geschäfte laufen gut. Erpressung, Sachbeschädigung, Körperverletzung und sogar Mord gehören zu seinem Dienstleistungsangebot. Ausgeführt von einer Gemeinschaft aus willigen Jugendlichen, die er über Gamingplattformen identifiziert und mittels des Darknet rekrutiert und organisiert. Verschwiegenheit und Gehorsam sind die Eckpfeiler seines boomenden Geschäfts.

Doch unmittelbar, nachdem eine auf Cyber-Crimes spezialisierte Einheit des BKA die Ermittlungen übernommen hat, zerstören Mitglieder der Gemeinschaft der Assassinen bei der Durchführung eines Auftrags unwissentlich einen Club der russischen Mafia. Nun haben sie einen weiteren Verfolger. Einen der sich an keine Regeln hält und mit Methoden wie Entführung, Folter und Mord arbeitet. Methoden auf die die Gemeinschaft nicht vorbereitet ist. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

 

 

Ein (erster) Blick in das neue Buch

 

1.

Strecker saß grinsend auf der Couch. „Das ist nicht Dein Ernst. Ausgerechnet ich? Da ist wohl einem der Kollegen in der Verwaltung eine Verwechslung unterlaufen?“

 

Nein“, antwortete Kriminalrat Brandt. „Das ist keine Verwechslung. Und ich muss es wissen. Genau genommen, war es meine Idee, die zu dem Angebot geführt hat. Also, was meinst Du?“

 

Dass das eine Schnapsidee ist“, antwortete Hauptkommissar Strecker. „Was soll ich da? Ich bin seit über 30 Jahren hier in Köln. Und habe nur noch ein paar Jahre. Was soll ich auf meine alten Tage noch bei diesen Technik-Freaks? Von dem ganzen Kram verstehe ich nichts. Und ich will es auch gar nicht mehr verstehen. Die können mich doch gar nicht gebrauchen. Und ich brauche die übrigens auch nicht.“

 

Bernd“, setzte der Kriminalrat nach. „Du hast doch früher schon einmal mit den Kollegen zusammengearbeitet. Und sie dabei wirklich beeindruckt. Mich im Übrigen auch. Und wenn Du ehrlich bist, warst Du doch damals auch der Ansicht, dass sie es nur mit ihren, sagen wir, modernen Mitteln, nicht geschafft hätten. Dass es ohne Instinkt nicht geht. Deshalb wärst Du eine Bereicherung für sie.“

 

Das“, setzte Hauptkommissar Strecker zur Gegenrede an, wurde aber sofort vom Kriminalrat gestoppt.

 

Nein Bernd, ich bin noch nicht fertig. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich uns die andere Seite der Argumentation ersparen könnte, aber offenbar geht das nicht. Die Alternative ist Deine Versetzung in den Innendienst oder den vorzeitigen Ruhestand. Hier in Köln gibt es keinen Kollegen mehr, der bereit wäre mit Dir zu arbeiten. Also stellt sich für Dich nur die Frage nach einem neuen Anfang oder einem Ende. Ein schnelles durch den Ruhestand oder ein quälend langes im Archiv. Ich hatte gehofft, Dir das mit meinem Vorstoß ersparen zu können. Es liegt nun an Dir. Du wirst Deinen Schreibtisch hier räumen müssen. Die Entscheidung ist gefallen. Aber wohin es geht, das liegt an Dir.“

 

Das ist dann also das Ende? Nach so vielen Jahren?“, erwiderte Strecker in einem Tonfall, irgendwo zwischen Wut und Resignation.

 

Es kann auch ein Anfang sein“, setzte Kriminalrat Brandt nach. „Bernd, hör zu. Ich mache Dir jetzt einen Vorschlag. Du versuchst es. Du wirst noch nicht versetzt, wir stellen Dich noch einmal ab. Für etwa 3 Monate. Danach kannst Du Dich entscheiden, ob Du dort weiter machen willst oder wir wirklich das Ende einleiten. Aber Deinen Schreibtisch musst Du räumen. Dein Nachfolger wird in wenigen Tagen seinen Dienst antreten.“

 

Na gut“, resignierte der Hauptkommissar. „Wann soll ich bei den Technokraten anfangen?“

 

Morgen“, antwortete sein Vorgesetzter. „Sie haben einen dringenden Fall, bei dem Sie Deine Hilfe gut gebrauchen können. Für die, nennen wir sie Probezeit, werden sie Dir eine Wohnung in der Umgebung von Meckenheim stellen. Bitte räume Deinen Schreibtisch noch heute Nachmittag aus. Und falls Du keine Verwendung für die angebrochene Flasche Wodka haben solltest, kannst Du sie mir ruhig hochbringen. Ich habe auch meine schweren Tage. Bernd! Das ist eine Chance. Das wird Dir guttun.“

 

Auf jeden Fall ist es gut für Dich“, sagte er dem Kriminalrat, während er sich erhob und grußlos den Raum verließ.