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Aufgetaucht!

Wir blicken auf turbulente Wochen zurück. Und haben einiges erreicht. Nein, die Probleme sind nicht gelöst, noch immer werden Netzwerke und Technologien für Hass, Diskriminierung, Antisemitismus und Manipulation missbraucht. Aber während dies vor wenigen Wochen noch weitgehend im Verborgenen geschah, die Akteure diskret agieren konnten, ist ihr Treiben mittlerweile im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen.

Politik und Anbieter sind unter Druck geraten, die Dinge nicht weiter treiben zu lassen, sondern die Probleme zu lösen. Mit Inkrafttreten des NetzDG ist eine erste Regulierungsmaßnahme am Netz. Das dies nicht reicht und neue Probleme aufgeworfen hat, wurde ausgiebig erörtert und ist täglich zu erleben. Aber immerhin sind Unternehmen wie Facebook oder Google nun gezwungen, mehr in die Bekämpfung der Probleme zu investieren. Sie zeigen sich einsichtig, ob aus Überzeugung oder ob sie nur Kooperation vortäuschen, um weiteren Regulierungsmaßnahmen zu entgehen, wird sich erst auf lange Sicht zeigen. Die aktuellen Gegenmaßnahmen sind, ebenso wie das NetzDG ein Tropfen auf den heißen Stein, Interimslösungen, die die Zeit überbrücken sollen bis die "Künstliche Intelligenz" alles löst, hoffentlich nicht uns alle erlöst. 

Es gilt also wachsam zu bleiben, den Druck aufrechtzuerhalten. Aber auf das in den letzten Wochen Erreichte können wir auch ein wenig zufrieden zurückschauen. Die sich bietenden Chancen wurden gut genutzt, ob der "Echo", um auf das Thema "Antisemitismus" oder "Reconquista Internet", um auf das Thema "gezielter politischer Missbrauch" aufmerksam zu machen. Um nur Einige zu nennen. Aber es bleibt noch viel zu tun, sei es um ein erneutes Abtauchen zu verhindern oder dazu beizutragen die Ursachen zu beseitigen und die Probleme "wirklich zu lösen". 

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