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Zweischneidig!

Eigentlich ein Grund zur Freude, zumindest als erster Reflex. Die rechtsradikale Plattform Gab scheint am Ende. Auf Gab können die Nutzer ihren Hass, Antisemitismus und Rassismus (noch) rauslassen ohne Zensur zu befürchten, denen selbst das Zensurverhalten von Twitter und Facebook noch zu viel erscheint. Gab scheint am Ende, weil zentrale Dienstleister, Betreiber der Infrastruktur des World Wide Webs die Zusammenarbeit mit Gab aufgekündigt haben. Und schon, weil es ohne die Zusammenarbeit mit ein paar Firmen nicht geht, verschwindet ein Forum. Im konkreten Fall ist das sicher zu begrüßen. Aber es kann natürlich auch jeden anderen Dienstleister treffen, der seine Dienste über das WWW anbietet. Die gesamte Infrastruktur liegt in der Hand einer Handvoll von global agierenden Konzernen. Wen diese nicht akzeptieren oder zumindest tolerieren, hat im Netz keine Zukunft. Nun, Beispiel Gab, kann man natürlich argumentieren, dass die Konzerne im Geiste der Humanität und Freiheit agieren. Zumindest versuchen die Meisten, diesen Eindruck zu vermitteln. Doch letztlich sind es stinknormale Wirtschaftsunternehmen und somit den Interessen der Eigentümer verpflichtet. Sie sind erpressbar, abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg und die Eigentumsrechte können sich jederzeit ändern. Und damit auch die Einstellung und in Folge die Entscheidungen und das Handeln. Das gesamte Netz wird gesteuert und damit implizit auch zensiert von dieser Handvoll von Konzernen. Und inwieweit Du vom Netz abhängig bist, musst Du selbst entscheiden. Mehr Details dazu unter

https://www.sueddeutsche.de/digital/gab-internet-zensur-meinungsfreiheit-1.4319069