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Fatebug - Tödliches Netzwerk 69

 

69.

 

 

 

Das war ja mehr als er sich erhofft hatte. Natürlich hatte er auf ein breites Medienecho gehofft, alles sogar bewusst darauf hingesteuert. Aber den Mittelpunkt jeder Nachrichten- oder Magazinsendung, das Titelblatt jeder Zeitung, das war mehr als er planen, ja erhoffen konnte. Nun war er natürlich auf die Reaktionen gespannt. Und damit meinte er nicht nur Kommentare im Netz in Form von Posts, Blogs oder Leserbriefen. Interessant war vielmehr, wie würde die Politik reagieren und wie Fatelog. Das letztere wohl mehr tun konnten, zeigte sich schnell. Die Accounts der Opfer waren weg. Und sein eigener auch. Fatebug war Geschichte.

 

Er hatte lange gegrübelt, ob er seinen Joker nicht schon hätte ausspielen sollen. Er hatte zwar vorgesorgt, aber vielleicht wäre der Effekt größer gewesen, wenn er das Video noch unter dem Label „Fatebug“ veröffentlichen hätte. Aber mit ein paar begleitenden Maßnahmen konnte er das ausgleichen. Die Verwirrung würde sogar noch größer werden. Auf jeden Fall würde er jetzt mit der Veröffentlichung noch etwas warten. Zumindest bis morgen.

 

Das Opfer hatte er mit Bedacht gewählt. Es war offenbar noch immer nicht entdeckt worden. Jedenfalls wurde auch in den Onlineausgaben der regionalen Zeitungen in Sachsen kein Wort über ein derartiges Verbrechen verloren.

 

Aber den nächsten Kandidaten konnte er ja schon mal genauer in Augenschein nehmen. Allzu lange Zeit sollte er sich damit nicht lassen. Ein paar waren ja noch übrig. Auf seiner Liste. Obwohl sich jetzt viele in Sicherheit bringen konnten. Wenn sie denn die Verantwortung für ihr Treiben übernahmen. Es lief gut, besser als erwartet. Er hatte schon viel erreicht. Aber trotzdem blieb noch einiges zu tun.