· 

Fatebug - Tödliches Netzwerk 103

 

103.

 

 

 

Sie haben ein neues Opfer gefunden“, rief Kommissar Marten schon von Weitem. Erschrocken blickten Hauptkommissarin Garber und ihr Kollege Faber in seine Richtung. Er hatte sie beim Mittagessen in der Kantine des BKA gestört. Sofort unterbrachen die Beamten ihr Essen, räumten Gläser und Geschirr auf ihre Tabletts und deponierten diese kurz vor dem Verlassen des Speisesaals auf den neben dem Ausgang bereitgestellten Ablagewagen.

 

Wo?“, fragte Frau Garber den Kommissar.

 

In Bayern, in Bad Hindelang, einem kleinen Ort im Allgäu“, antwortete Marten.

 

Wer hat sie gefunden?“, fragte Hauptkommissar Faber.

 

Ein Nachbar. Die Ermordete, Erika Schober, wohnt eigentlich in München. Arbeitet dort als Immobilienmaklerin. Als sie heute nicht zur Arbeit erschienen ist, hat eine ihre Kolleginnen, eine gewisse Gerda Anter, versucht, sie telefonisch zu erreichen. Als ihr das nicht gelungen ist und Frau Schober auch nicht auf die Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter reagiert hat, hat Frau Anter den Nachbar von Frau Schober in Bad Hindelang angerufen. Der ist rüber in ihr Ferienhaus und ist, nachdem sie auf sein Klopfen nicht reagiert hatte, reingegangen. Er besitzt einen Schlüssel. Da hat er sie dann gefunden. Er hat die Polizei angerufen. Die Streifenwagenbesatzung hat Rettungswagen und Kripo informiert und letztere hat sich gleich an uns gewandt, als sie sahen, was der Täter mit dem Opfer veranstaltet hatte.

 

Fritz, ich schätze du musst nach München. Das Büro kümmert sich schon um einen Flug“.

 

Hat die Tote eine Fatelogseite? Gab es da irgendwelche Drohungen?“, fragte Faber.

 

Eine Seite hat sie, wir sind aber noch dran“, war Marten Antwort.

 

Gut“, sagte Hauptkommissar Faber. „Ich fahre nach Hause und packe. Bis dahin wisst ihr ja hoffentlich, ob ich von Köln, Düsseldorf oder Frankfurt fliege. Bitte haltet mich telefonisch auf dem Laufenden“.

 

Hauptkommissarin Garber und ihr Kollege Marten eilten in den Besprechungsraum, wo der Fallanalyst Sehlmann und weitere Kollegen intensiv auf die Displays ihrer Laptops starrten.

 

Habt ihr was Neues?“, rief Marten unmittelbar nachdem er den Raum betreten hatte. .

 

Die im Raum arbeitenden Kollege blickten auf.

 

Er war es“, sagte Kommissar Sehlmann. „Er hat gestern nachmittags ein Video vom Mord hochgeladen. Wir haben es über die Fatelogseite der Frau gefunden. Und auch die Drohung war da. Er hat aber nun einen neuen Namen: Fightback“.

 

Scheiße. Der verarscht uns“, entfuhr es Marten.

 

Nein, leider ist es viel schlimmer“, stellte Hauptkommissarin Garber fest. „Er will einen Sturm entfachen. Und er macht seine Sache gut“.