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Fatebug - Tödliches Netzwerk 14

 

14.

 

 

 

Nun wartete er schon seit fast zwei Stunden vor dem Lokal. Trotzdem er sich ein windstilles und überdachtes Plätzchen gesucht hatte, war er mittlerweile durchgefroren. Den Kleinbus hatte er vor ihrer Wohnung stehengelassen. Hier hatte er nur wenige Minuten warten müssen. Er war noch gar nicht vorbereitet. Eigentlich hatte er gehofft, dass sie ihren üblichen Abendspaziergang macht. Dann hätte er mit dem Bus zum Parkplatz am Rheinufer fahren können. Heute wollte er ohnehin nichts mehr unternehmen. Trotzdem hielt er aus. Er wollte so viel wie möglich über sie erfahren. Ihre Gewohnheiten, die Menschen, mit denen sie zusammentraf. So viel wie möglich, nein, alles. Er war ein Perfektionist. So hatte er die letzte Tat vorbereitet, geplant und auch durchgeführt. Und so würde er weiter machen.

 

Er beobachtete sie noch eine Weile aus seiner sicheren Deckung. Er stand im Dunkeln im Schatten einer Wand; die Lichtstrahlen der Laterne konnten ihn nicht erreichen. Sie saß mit ihrer Begleitung an einem Tisch direkt am Fenster des hellerleuchteten Restaurants. Sie schienen sich prächtig zu unterhalten, saßen behütet und umsorgt in dem warmen Raum, während er mehr und mehr fror und langsam auch immer hungriger wurde. Schließlich entschloss er sich, die Beobachtung für heute zu beenden. Er wusste, wo sie wohnte, mit wem sie sich getroffen hatte, war für sein Vorhaben bedeutungslos. Da konnte er auch zurück zu seinem Bus gehen, nach Hause fahren, etwas essen und sich hinlegen. Der morgige Tag würde lang werden. Und aufregend.