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Realitätsverlust!

Das Phänomen der Filterblasen, also der Wirkung von geschlossenen, nur undifferenziert auf eine Sicht begrenzten Informationsräumen ist seit längerem bekannt. Genauso lange existieren die Debatten über deren Gefahr bzw. Möglichkeiten zu Bekämpfung. Das die Filterblasen primär den sozialen Netzwerken dienen ist ebenfalls bekannt. Der Mensch fühlt sich wohler unter Gleichgesinnten und verweilt somit länger auf den Seiten der Netzwerke, die Filterblasen nutzen. Das generiert mehr Klicks und somit mehr Profit für die Netzwerkbetreiber. Auch das ist nicht neues, denn auch bei klassischen Medien, wie Zeitungen, Rundfunk oder Fernsehen sind diese Mechanismen seit Jahren im Einsatz. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass man sich die Medien bewusst aussucht, während die sozialen Netzwerke ihrerseits die dem Nutzer genehme Wirklichkeit herbei selektieren. Wenn soziale Netzwerke dann noch zum einzigen Informationsmedium eines Menschen werden, bleiben ihm andere Meinungen und auch Nachrichten über ihm unangenehme Ereignisse für ihn unbekannt. Zu der Polarisierung, also der Fixierung der sichtbaren Realität auf einen bestimmten, in diesem Fall leider nicht selbstbestimmte, Ausschnitt, kommt die Derealisierung, so das dem Nutzer nicht mehr bewusst wird, dass er nur einen Teil des Ganzen sieht.  Im Extrem führt dies zu dem Glauben, dass nur existiert, was in der Blase ist. Der Rest ist Fake.

Eine ausführlichere und somit differenzierte Analyse zu dem Thema findet sich im nachfolgend verlinkten Artikel

https://www.sueddeutsche.de/medien/filterblase-facebook-youtube-soziale-netzwerke-1.4245243