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Fatebug - Tödliches Netzwerk 48

48.

 

Alles war glatt gelaufen. Wie geplant. Karski war pünktlich. Er war da schon da; hatte in der Datsche gewartet. Er war durch ein Fenster eingestiegen, das vom Eingang gesehen an der linken Wand befindliche Fenster. Es war etwas mühsam gewesen, die benötigten Materialien durch das Fenster in die Datsche zu transportieren. Aber die Mühe hatte sich gelohnt. Karski war so überrascht, als er ihm in der Datsche den Lappen vor das Gesicht presste, das er keinerlei Gegenwehr leistete. Wie hätte er auch vermuten sollen, dass jemand drinnen auf ihn lauerte? Die Tür war ja verschlossen gewesen, das Schloss unbeschädigt.

 

Auch sonst hatte er die Operation routiniert abgeschlossen. Das Opfer auf den Tusch wuchten, fesseln, die Kamera aufbauen und dann operieren. Karski war früh aus der Betäubung erwacht, er musste nochmals nachlegen. Nicht aus Mitleid, nicht bei diesem Arschloch. Aber es war einfacher, den Darm an den Mund zu tackern, wenn das Opfer still hielt. Vorher musste er ihm aber noch einige Fragen beantworten. Er antwortete bereitwillig. Schmerzen waren ein gutes Argument. Schon gegen 13:00 Uhr war alles vollbracht. Karski schlummerte noch, als er seine Arbeitsmaterialien zusammenpackte, die Schutzkleidung auszog und sich zurückzog.

 

Er wollte noch zurückfahren. Von Bischofswerda bis nach Hause war es noch ein weiter Weg.

 

Er musste auch noch den Bus entsorgen. Auch dafür hatte er natürlich vorgesorgt, schon vor Monaten hatte er eine Garage angemietet. Ca. 20 km von seinem Wohnort entfernt, unter falschem Namen, die Miete war noch für weitere 6 Monate im Voraus bezahlt. Die falschen Kennzeichen würde er in einem nahen Teich entsorgen, dann musste er einige Kilometer zu Fuß gehen, bevor er den Linienbus bis zur Stadtmitte seines Wohnortes nehmen konnte.

 

Das alles musste er am Sonntagmorgen erledigen, denn am Nachmittag musste er nach Düsseldorf. Dort hatte er die Stelle gefunden, über die er die Injektion setzen konnte. Eine ruhige Straße mit einem ungesicherten WLAN-Zugriff. Den Montag würden die Ermittler nie vergessen. Und er sollte Recht behalten.