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Fatebug - Tödliches Netzwerk 52

 

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Ich habe mit dem Generalbundesanwalt gesprochen“, sagte Frau Meinhoff ihren Gesprächspartnern am Telefon. „Wir sehen nach wie vor keine Veranlassung für eine Evokation, aber wir helfen Ihnen. Der Generalbundesanwalt wird das Innenministerium kontaktieren und bitten, dass man sich mit ihnen in Verbindung setzt. Im Gegenzug bitten wir sie darum, uns ständig auf dem Laufenden zu halten. Bitte rufen Sie mich an, sobald sich im Zuge der Ermittlungen wesentliche neue Erkenntnisse ergeben. Ich wünsche ihnen viel Glück“. Dann legte sie auf.

 

Was wollen sie vom Innenministerium fordern?“, fragte Dr. Werner seine Chefin.

 

Sie sollen die amerikanischen Behörden auffordern, unseren Anfragen mehr Nachdruck zu verleihen“, antwortete Oberstaatsanwältin Förster. „Ich habe auch schon mit dem Landesjustizministerium gesprochen. Sie werden uns beim Gespräch mit dem Innenministerium unterstützen. Und sie machen sich auf den Weg nach Meckenheim. Ich möchte, dass sie an der Pressekonferenz dort um 16:00 Uhr teilnehmen. Darüber hinaus möchte ich, dass sie sich vor Ort einen persönlichen Eindruck von der Sonderkommission machen. Wir sprechen uns dann morgen vormittags, sofern es nichts Unerwartetes gibt“.

 

 

 

Gegen 15:00 Uhr traf Dr. Werner in Meckenheim ein. Nachdem, er sich am Empfang angemeldet hatte, wurde er anschließend in den kleinen Besprechungsraum eskortiert, in dem Frau Garber und Herr Faber heftig diskutierend an einem Tisch zusammen saßen. Sie hatten nach einem Mittagessen in der BND-Kantine nun bereits über eine Stunde zusammen verbracht, um eine Erklärung zu formulieren und sich über mögliche Fragen und Antworten den Kopf zerbrochen. Der Staatsanwalt begrüßte sie und nahm das Angebot an, auf dem dritten am Tisch stehenden Stuhl Platz zu nehmen.

 

Was halten sie davon?“, fragte Hauptkommissar Faber und drehte seinen Laptop so, dass der Staatsanwalt auf das Display blicken konnte, auf dem der Vorschlag für die Presseerklärung abgebildet war.