Natürlich muss man die Frage nach der Verantwortung der sozialen Netzwerke am Sturm auf das Kapitol stellen. Mit Sicherheit waren sie eines der Werkzeuge, die dem Mob geholfen haben sich anzustacheln, sich zu mobilisieren und zu organisieren. Ohne sie wäre ein derartiger Auflauf schwerer zu organisieren gewesen, der Aufruf hätte deutlich weniger erreicht. Zudem tragen die Netzwerke Verantwortung, dass sie zu spät erkannt haben, dass sie den Boden für Hass, Spaltung und Rassismus säen. Anonym, versteckt hinter ihren Avataren, bieten sie den Frustrierten, eine Stimme und Reichweite. Der größte Fehler der Netzwerke liegt jedoch darin, dass sie professionelle Stimmungsmacher zu lange gewähren ließen, nur zaghaft und zu spät eingriffen, selbst als schon absehbar war, wohin die Reise gehen würde. Sollten die Absichten, mit den Netzwerken einen Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft verbunden gewesen sein, so sind sie damit gescheitert. Mehr